Reisebericht: Radreise Sardinien individuell

Unsere Mitarbeiterin Christa Oehmen unterwegs auf unserer Individuellen E-Bike-Reise durch Sardinien

Link zur Reisebeschreibung: https://www.biketeam-radreisen.de/radurlaub-sardinien-individuell/


Wohin fahren wir dieses Jahr mit den Rädern? Nach der von Corona geprägten Zeit haben wir unsere Pläne von 2019 wieder ausgegraben und gehen endlich unsere gewünschte Radreise auf Sardinien an.

Am Flughafen in Cagliari werden wir von William, einem Kollegen unserer Partner auf Sardinien empfangen und mit dem Transferbus nach Mandas gebracht, der ersten Station unserer Radreise. Die Räder werden angepasst und wir erhalten ein Roadbook, Kartenmaterial und sehr viele Tipps und Anregungen für die Tour mit unseren E-Bikes von William.

Herzlich willkommen auf Sardinien – es kann losgehen!

Bevor wir uns auf den Sattel schwingen erfahren wir gleich mehr über die kulinarischen Genüsse, die Sardinien zu bieten hat und lassen uns ein Abendessen vom Feinsten in der Osteria „La Forchetta“ direkt in Mandas schmecken. Unbedingt zu empfehlen und man sollte reservieren.

Derart gestärkt starten wir unsere erste Etappe am nächsten Morgen. Wir brauchen nicht sehr lange für die 50 Kilometer und erfreuen uns an der schönen Route mit gleich zu Beginn spektakulären Ausblicken. Unser Ziel ist heute das Sardegna Termale Hotel & Spa in Sardara. Nach einer kurzen Pause genießen wir die Vorzüge einer Wellness Oase und entspannen im warmen Thermalwasser unter diversen Wasserdüsen und in einem Blubberbad. Das Badevergnügen macht hungrig und wir nehmen das Abendessen direkt im Hotel ein.

Der heutige Weg führt uns durch das Örtchen Gonnosfanadiga, wo wir unsere Räder stehen lassen und durch die Gassen bummeln. Ein Kaffee in einer der kleinen Bars ist für uns ein muss und wird beobachten das muntere Treiben um uns herum.

Die letzte Etappe zur heutigen Unterkunft ist recht abgelegen und führt teils über schottrige Wege gefühlt direkt in den Dschungel.

Im Argriturismo werden wir in einem Zimmer, das wie ein Baumhaus anmutet untergebracht und von der Oma des Hauses am Abend mit sardischer Küche verwöhnt. Nur Natur um uns herum lässt uns wunderbar schlafen.

Unser Weg führt von der Dschungeloase über kleine Anhöhen und steilere Passagen zunächst bis zum Bidderi Pass und anschließend stetig eine gewundene Passstraße bergab mit wunderschönen Ausblicken und (heute)wenig Verkehr.

Wir erreichen den Ort Fluminimaggiore mit seinen schönen Wandmalereien und da es regnet fahren wir weiter Richtung Portuxeddu, lassen den Ort wegen des Wetters rechts liegen, passieren einige wunderschöne Strände, die zu einem Badestop einladen würden (würde es nicht regnen) fahren am Küstenstädtchen Buggerru vorbei und erreichen schließlich Nebida, ein ehemaliges Bergarbeiter Dorf und UNESCO Weltkulturerbe. Der Ort thront auf einem Berg und bietet fantastische Ausblicke auf den Pan di Zucchro und den Golf von Gonnesa.

Die Region ist wild, mit schroffen Klippen und steilen Hängen und ein spektakuläres Klettergebiet.

Wir starten am nächsten Morgen frühzeitig, da wir ca. 22 Kilometer radeln müssen um den Hafen von Portovesme zu erreichen. Wie fahren am Strand von Fontanamare vorbei und dann wieder ins Landesinnere. Der Weg zieht sich etwas und endlich am Hafen angekommen kaufen wir unsere Fährtickets für die Überfahrt zur Insel St Pietro zum Hafen in Carloforte in der Stazione Marittima direkt bei der Fähre, die schon auf uns zu warten scheint.

Die Möwen kreisen über uns und wir sehen unser angesteuertes Ziel langsam näherkommen. In Carloforte radeln wir einen steilen Anstieg hinauf und dann zum östlichen Ende der Insel zu einer alten „Tonnara“. Hier können wir ein Thunfisch Museum besichtigen. Uns zieht es jetzt aber entlang der Salztonebene auf der anderen Seite von Carloforte zum Strand von La Caletta, wo wir bei Traumwetter als Entschädigung für das miese Wetter am Vortag einen ausgiebigen Badestop einlegen.

Ein Besuch von Carloforte lohnt und wir bummeln durch die schönen Gassen des Hafenstädtchens. Leider ist bis ca. 15 Uhr alles geschlossen – es ist empfehlenswert die Mittagsruhe zu umgehen und den Ort nach der in Italien üblichen Pause zu erleben.

Die nächste Fähre bringt uns zur Nachbarinsel St. Antioco (letzte Abfahrten um 18:45 und 20:15 Uhr Stand Oktober 22) wo in Calasetta eine Unterkunft für uns reserviert ist und wir den Tag bei einem Abendessen in der Nähe des Meeres ausklingen lassen.

Nach einem gemütlichen und liebevoll zubereiteten Frühstück führt unsere Route über einen Damm an der Küste entlang. Weiter durch den Ort Trattalias in die Weingegend nach Santadi, einem größeren Ort mit einer Käserei und einer Weinkantine (Weinprobe gefällig?) gleich bei der Ortseinfahrt. Es zieht uns Richtung Teulada, unterwegs lohnt aber sehr der Besuch der Tropfsteinhöhle Is Zudass. Hier kann man auch hervorragend zu Mittag essen, bevor wir die Herausforderung der letzten Kilometer mit einer Steigung nach Teulada annehmen, die immer wieder mit schönen Ausblicken belohnt wird.

Unser Zimmer im B&B ist bezogen und wir verbringen einen entspannten Abend in einem der vielen Restaurants in Teulada.

Die letzte Etappe wartet auf uns und wir sollten uns mit ausreichend Trinkwasser versorgen, da es unterwegs keine Versorgungsmöglichkeit gibt. Unser Weg führt uns zunächst auf einer Schotterpiste und einer Landstraße bis zum Meer.

Uns führt eine Traumstraße immer am Meer entlang bis nach Chia. Da es bergauf und bergab geht, bieten sich jeweils nach einer Steigung immer wieder fantastische Ausblicke auf das Meer und kleine Sandbuchten.

Wer mag kann noch einen Abstecher zum herrlichen Strand von Turredda machen, der ca. 7 Kilometer extra bedeutet und zum Baden einlädt. Wir steigen später zum Torre de Chia auf und werden wieder mit einem schönen Blick auf die kleinen Buchten und Strände ringsum belohnt. Nach ungefähr 20 Kilometern erreichen wir den quirligen und touristischen Ort Pula, unserem Endpunkt der Radtour durch den Süden Sardiniens.

Bevor wir die Räder abstellen besichtigen wir aber noch die interessante archäologische Ausgrabungsstätte Nora, die am Meer und direkt auf unserem Weg liegt.

Eine schöne Tour ist zu Ende – wir sind sehr unterschiedliche Strecken geradelt, in Hotels, B&B‘s und Agriturismo untergekommen, haben wunderschöne Orte passiert, einsame Küstenabschnitte und auch die Bergwelt genossen. Unsere Räder haben uns gute Dienste geleistet, waren gut gewartet und der Akku hat gehalten was wir erwarten durften.

Wir verlängern unseren Aufenthalt noch für eine Woche um Cagliari besichtigen zu können und unseren Beinen noch eine wohlverdiente Pause an einem der Traumstrände Sardiniens zu gönnen.

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